Nach fast einer Woche Entspannung freue ich mich doch wieder aufs Radfahren. Rob macht amerikanische Pfannkuchen zum Frühstück - sehr guter Anfang! Ausserdem beschließt er, mich die ersten Kilometer zu begleiten - noch besser.
So machen wir uns morgens um neun Uhr auf den Weg nach Norden. Google Maps hat einen Radweg entlang eines Regenabflusskanals gefunden, der uns schnell und ohne Verkehr durch ganz Albuquerque bringt, dann aber leider in gesperrten Indianerland führt. Das hält uns aber nur kurz auf.
Nach gut dreißig Kilometern ist's genug für Rob, er lässt sich von Valerie abholen. Etwas enttäuscht ist er, dass es nur 20 Meilen waren, die wir gefahren sind - es fühlte sich mehr an, die meinte er. Naja, Fahrräder sind halt deutlich langsamer als Autos, Rob.
Val, Rob: herzlichen Dank nochmal für die Gastfreundschaft! Hat mich viel Spaß gemacht, bei euch zu sein!
Für mich geht es ohne große Vorkommnisse auf der Interstate 25 (und einem kurzen Abstecher in ein Indianer-Pueblo - weil ich mich verfahren habe...) weiter nach Santa Fe.
Erst als ich die I-25 verlasse und auf einer etwa 10 km langen schnurgeraden Straße in die Stadt fahre, habe ich das seltsame Gefühl, als ob mich irgendwas bremst. Der Fahrradcomputer zeigt die Lösung: obwohl alle meine Sinne behaupten, dass die Straße eben ist, steigt sie doch stetig leicht an. Nach zehn Kilometern habe ich 100 Meter Höhe gewonnen, das ist eine permanente Steigung von 1%. Santa Fe liegt halt mal auf 2145 Metern.
Abends schaue ich mir ein wenig die Stadt an - viele Touristen, alles ganz bewusst im Adobe-Stil gehalten, ein zentraler Park (die Plaza) und und eine sehr alte Missionskirche mit vielen Referenzen an Franz von Assisi, denn denn eigentlich heisst die Stadt ja La Villa Real de la Santa Fe de San Francisco de Asis.
Der Palast der Gouverneure ist ebenfalls richtig alt und zugleich der unpraetentioesteste Palast, den ich je gesehen habe:
Fast interessanter finde ich aber die Menge der Lowrider, die rund um die Plaza cruisen - Autos, meist Oldtimer, die eine Hydraulik haben, mit der man sie in Sekundenbruchteilen tieferlegen oder ganz hochbeinig machen kann. Wenn man das schnell genug macht, ist hüpfen sie...
Diese Szene ist anscheinend speziell in New Mexico verbreitet. Sogar die lokale Feuerwehr cruised mit einem sehenswerten alten Auto, Motorrad das aber immer noch im Einsatz ist, mit und scheut sich dabei nicht, auch mal alle Rot-, Gelb- und Blaulicht einzuschalten. Lustig.
Das Nachtleben haelt sich in erstaunlich engen Grenzen, und so mache ich mich auf in's Motel und beende den Tag.
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