Ja, wo isser denn!?

... und hier isser jetzt gerade:

Dienstag, 29. Mai 2012

Dodge City (26. Mai)

Dodge City ist ja wirklich der Inbegriff des Wilden Westens - der aber gar nicht so lange existierte, und auch noch gar nicht so lange her ist wie man meinen mag. Alles konzentrierte sich auf die Jahre von 1870 bis nicht mal 1880.

Aber der Reihe nach - Dodge City begruesst mich mit dem bisher besten Hotelzimmer, das ich hatte. Und es ist nicht mal das teuerste.


Zwei Fernseher! Ausserdem eine Wohnzimmerecke mit Couchtisch, endlos Platz, Pool, Fitnessraum, "Business Room" (zwei Computer, Fax, Drucker) und Guest Laundry - okay, letztere kostete extra. Aber dafuer habe ich jetzt wieder frisch gewaschene Klamotten. Und zwei Fernseher! Aber das sagte ich ja schon.

An meinen Ruhetag hole ich mir morgens zuert mein Spezialwerkzeug vom Postamt ab, das ich in Albuquerque im Internet bestellt hatte, das natuerlich erst ankam, nachdem ich schon wieder weg war, und das mir mein Cousin Robert netterweise postlagernd hinterhergeschickt hat. Damit koennte ich jetzt auch Speichen auf der Kettenseite des Hinterrads auswechseln. Natuerlich wird jetzt keine mehr kaputtgehen. Man beachte die kreative Adresse, an die Rob das geschickt hat. Sehr nett.



Dann kaempfe ich mich gegen den Sturmwind zum Rodeoplatz, der - wir sind ja in Kansas - mitten in der Stadt liegt, und schaue mir das Rodeo an. Es sind ueberraschend wenig Besucher dort. Finde ich schade, denn die Vorfuehrungen waren schon sehenswert. Besonders gefallen hat mir, dass es eben kein touristisches Show-Rodeo war, sondern eben wirklich die Rancher aus der naeheren und weiteren Umgebung mit ihren Pferden gekommen sind und mitgemacht haben.



Aufstellung der Teilnehmer:


Fangen mit dem Lasso:


Gerne auch mal zu zweit:


Alle Mann in die Arena, um im Notfall helfen zu koennen, denn jetzt ...

... geht's mit "bull wrestling" weiter:


Mehr Fotos habe ich davon leider nicht, das war etwas schwierig zu timen.


Das war's mit dem Rodeo, ich muss weg und in mein neues Motel umziehen - das schoene, teure war leider fuer die naechste Nacht schon ausgebucht. Dafuer ist das neue nur halb so teuer.

Dann schaue ich mir das Boot Hill Museum an, das die Geschichte von Dodge City nacherzaehlt - und bin schwer beeindruckt: nicht nur ist es didaktisch gut gemacht und beschaeftigt sich auch eingehend und ohne Vorurteile mit den Indianern, es zeigt auch ganz konkret, wie Dodge City damals um 1876 war. Gut, das ist noch nicht so sehr lange her, aber es gibt viele Stuecke und sogar ganze Haeuser, die nicht einfach "typisch fuer die Zeit" sind, sondern deren ehemaliger Eigentuemer und dessen Geschichte noch bekannt ist. Ich fuehle mich tatsaechlich in den Wilden Westen zurueckversetzt.

"Boot Hill" ist die hoechste Erhebung in Dodge City. Urspruenglich diente sie als Friedhof, dann wurden nacheinander drei Schulen darauf (auf dem Huegel - den Friedhof hat man vorher verlegt) errichtet, und heute gehoert er zum groessten Teil zum Museum. Die Toten sind weg, aber einige originale Grabinschriften gibt es noch.


Auch dieses Museum hat natuerlich eine der vielen Dampfloks aus der Zeit.


Die damalige Bank mit ...


... einem richtig dicken Tresor, den jemand vergessen hat abzuschliessen.


Eine der beiden Gefaegniszellen. Das damalige Gefaengnisgebaude existiert noch immer am seinem urspruenglichen Platz auf dem Boot Hill.


Ein Teil des Museums besteht aus einer nachgebauten Strassenzeile. Die Gebauede sind intern verbunden, aber ansonsten original eingerichtet.

  
Wyatt Earp, dem das Verdienst zukommt, in der Stadt erstmals Recht und Gesetz durchzusetzen - und das, obwohl er nie mehr war als ein Deputy Sheriff. Eine seiner ersten Amtshandlungen war, das Tragen von Feuerwaffen noerdlich einer bestimmten Deadline zu verbieten, also im groessten Teil der Stadt. Sehr vernuenftiger Ansatz.


Die Schmiede im Museum.


Im nachgebauten Saloon hat eine kleine Truppe einen Sketch aufgefuehrt - ein Wunderdoktor will sein Allheilmittel an den Mann bringen und "heilt" einen lahmen, blinden, kranken Mann, der allerdings sein Assistent ist. Extrem parodistisch ueberzeichnet - mir hat's Spass gemacht.


Nach dem Abendessen auf dem Weg zu meinem Hotel begegne ich noch meiner Zukunft: wenn ich mal noch Dodge City auswandern will, mache ich ein Multi-Geschaeft auf, in dem ich gleichzeitig Computer ...



 ... und Autos repariere. Kann ich ja beides.


Das ist uebrigens wirklich ein und derselbe Laden.

Und damit endet mein Tag in Dodge City. Der Wind soll ueber Nacht etwas nachlassen, aber leider auch Richtung Gegenwind drehen.




3 Kommentare:

  1. Servus Daniel,
    ich wollte schon länger fragen - schreibst du das auf dem Defy, oder hast noch zusätzlich einen Laptop?

    Gruß, Dmitry

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    1. Hi Dmitry,
      eigentlich wollte ich alles auf dem Defy schreiben und habe dafür extra eine kleine Bluetooth - Tastatur mitgenommen. Aber die Blogger - App erlaubt kein Einfügen von Bildern. Also: Posts mit Umlaute und ohne Bilder sind auf dem Defy geschrieben, Posts mit Bildern aber ohne Umlaute kommen von PCs bei Warmshower-Hosts, Bibliotheken und ähnlichem - wo immer ich halt einen Computer erwische.

      Wie läuft es eigentlich in der Firma?

      Cheers, Daniel

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    2. Es läuft sehr chaotisch :)
      NBT bugfixes + NBT CR's + EVO, Requirements, Doors usw. Witold ist im Urlaub, Horst nur bis Ende des Monats da - ich habe echt sehr viel zu tun!

      Gruß, Dmitry

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