Ja, wo isser denn!?

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Mittwoch, 23. Mai 2012

Weit und schnell - bis Clayton (22. Mai)

Von Springer bis Clayton ist's richtig weit und richtig huegelig. Deshalb stelle ich mir den Wecker auf 6 Uhr - ich will frueh auf die Strasse.

Nach dem Fruehstueck im Hotel, das zwar mit Liebe, aber auch mit viel Konserven gemacht ist, geht's los. Routinemaessig pruefe ich den Reifendruck per Daumen und will aufsteig... hoppla, der Reifen ist hinten aber zu weich. Viel zu weich! Meine zweite Reifenpanne dieser Reise wirft mich eine Stunde zurueck. Wieder war es ein Stueck Draht aus einem zerfetzten Autoreifen. War wohl schon seit ein, zwei Tagen im Reifen und hat sich so langsam durchgearbeitet.

Naja, kommt vor. Dafuer hat der Wind auf West gedreht und schiebt mich fast so kraeftig an wie sein Kollege vom Vortag. Man muss immer das Positive sehen. :)

Unterwegs faellt mir diese bluehende Distel (glaube ich) in's Auge. Sehr schoen.


Stuntzi will die Stacheligkeit erkunden. Sein Resultat: "RoooAAAAAARRRRRRR!!". Tja, ist wohl nicht ganz unstachelig, Stuntzi. Danke fuer die Warnung.


Uebrigens folge ich seit Albuquerque mehr oder weniger genau dem Santa Fe Trail. Darauf wird man am Strassenrand oft hingewiesen, richtige Sehenswuerdigkeiten gibt's aber nicht.


Aber Gaensebluemchenwiesen.


Unter Lebensgefahr (fuer die Kamera) dokumentiere ich den Effekt des sehr freundlichen Rueckenwindes. Grossartig Kraft zum Treten brauche ich heute nicht. Meine Kristallkugel sagt aber, dass es morgen noch viel schneller gehen wird.


Ich kann mir die Wegbeschreibung foermlich vorstellen - "beim alten Baum am Hang rechts abbiegen" oder so. Der steht da wirklich sehr exponiert und alleine in der Praerie rum.


Nach 135 km komme ich in Clayton an - viel frueher als gedacht und mit viel weniger Anstrengung. 24,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit trotz Huegeligkeit lassen die Wirkung des Rueckenwindes erahnen. Ich haette gerne die 100 Meilen voll gemacht, aber dann waere ich mitten zwischen Clayton und Boise City gestrandet. Also beschliesse ich den Tag in Clayton.

Hier gibt es das Hotel Eklund, das irgendwie einen ganz aehnlichen Eindruck macht wie das von letzter Nacht. Ich beschliesse, mir was zu goennen und fahre zum Best Western Motel weiter. Kostet mich zwar 111 Dollar, aber der Qualitaetsunterschied ist schon deutlich - das faengt schon mit der Schale Aepfel und Orangen an der Rezeption an, bei der ich mich gleich bediene, und geht bis zum Riesenfernseher, auf dem ich interessiert diverse Sturmtiefs verfolge, die mich verfolgt haben.

Und netterweise fahren von 23 Uhr bis 6 Uhr auch keine Zuege. Die Gleise und vor allem die Bahnuebergaenge, vor denen jeder Zug pfeifen muss, liegen naemlich direkt hinter dem Motel.

Ich schlafe also wirklich gut und mal wieder viel zu lang - bis 7 Uhr. Dann geht's los, durch Texas (ungefaehr zwei Minuten) und nach Oklahoma (fuer eine Nacht), in eine neue Zeitzone (Central Time, nur noch sechs Stunden Unterschied zu Deutschland). Aber davon erzaehle ich beim naechsten Mal mehr.





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